Objekt

Das Zeughaus (1695-1706) in Berlin Unter den Linden gehört zu bedeutendsten Barockbauten der Stadt. Es wurde von Johann Arnold Nering, Martin Grünberg, Andreas Schlüter und Jean de Bodt als Arsenal errichtet und 1877-1880 zur Ruhmeshalle der Preußischen Armee umgestaltet. Nach Zerstörungen im 2. Weltkrieg wurde es 1949-1967 wiederaufgebaut. Die Fassade erhielt ihr bauzeitliches Erscheinungsbild, das Innere wurde in vereinfachter Form wiederhergestellt und beherbergt heute das Deutsche Historische Museum.

Projekt

Im Rahmen des Funktionserhalts des Deutschen Historischen Museums (DHM) wurde die denkmalgerechte Restaurierung der historischen Fassade aus Naturstein und Putz inklusive des Bauschmucks - darunter auch Attikaskulpturen und Tympani- notwendig.
Dabei stellte der differenzierte denkmalpflegerische und restaurierungs-technische Umgang mit den zahlreichen Rekonstruktions-, Reparatur- und Konservierungsphasen eine besondere Herausforderung dar.

Bauherr

Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)

Projektzeitraum

2018 - 2022

Material

Naturstein – Putz – Fassung – Bauschmuck – Metall (Zinkblech, Bronze, Vergoldung)

Restaurierungsplanung Fassaden: Naturstein / Putz

Die Fachplanung Restaurierung umfasst die LPh 2-8. Zunächst wurde durch eine maßnahmenorientierte restauratorische Bestands- und Zustandserfassung an exemplarischen Achsen sowie eng begleitende Vor-Ort-Diagnostik und Laboruntersuchungen die Grundlagen für die weitere Bearbeitung der Fassaden ausgearbeitet.
Neben der Salz-Feuchte-Problematik in Verbindung mit den Altkonservierungen (partielle Hydrophbierungen, nicht angepasste Schlämmen und Verfugungen)  lag ein weiterer Schwerpunkt auf der  Nachstellung der historischen Fassung auf den Steinoberflächen sowie der Nachstellung des durchgefärbten Fassadenputzes.

Restaurierungsplanung Skulpturen

Die Restaurierungsplanung der Attikaskulpturen umfasste 48 Trophäen, 12 Figurengruppen und 22 bzw. 36 Schlusssteine mit den Köpfen sterbender Krieger. Neben üblichen Restaurierungsmaßnahmen wie Ergänzungen durch Vierungen oder Steinersatzmassen, Rissverschluss und Retuschen, stellte dabei der Umgang mit den komplett hydrophobierten Oberflächen eine besondere Herausforderung  sowie bildhauerische Vierungen in den Tympani dar.