Objekt

Erstmals urkundlich erwähnt wird Schwarzenfels im Jahre 1280. Die Burg Schwarzenfels wurde auf länglich polygonalem Grundriss im 13. Jahrhundert als ein verteidigungsfähiges Verwaltungszentrum mit Gerichtssitz angelegt.

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1604 wurde Schwarzenfels zum Residenzschloss der Nebenlinie Hanau-Schwarzenfels. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kernburg zerstört und 1649 zur Ruine erklärt. Die Vorburg wurde weiter für die Verwaltung und Landwirtschaft genutzt und weist noch mehrere historische Bauten auf. Die Amts- und Gerichtsverwaltungen waren im überkommenen Marstallgebäude untergebracht.

Heute ist das Land Hessen Eigentümer.

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Projekt

Die Instandsetzung verfolgte das Gesamtkonzept, die historische Bausubstanz statisch und restauratorisch zu ertüchtigen, Betoneinbauten der 1970er Jahre rückzubauen und die Erlebbarkeit der Ruine durch neue Erschließungswege sowie ein Lapidarium zu optimieren.

Bauherr

Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH)

Projektzeitraum

2007 - 2016

Material

Naturstein - Putz - Metall

Objektplanung Instandsetzung

Schwerpunkt der Instandsetzungsmaßnahme war der Erhalt der historischen Bausubstanz aus Sandstein sowie die Konsolidierung der globalen und lokalen Standsicherheit. Um die Nachhaltigkeit der Maßnahme zu erhöhen, erfolgten wesentliche Verbesserungen des konstruktiven Bautenschutzes. Zum Schutz vor Niederschlägen und Bewitterung wurden horizontale Flächen weitgehend abgedichtet und Gebäudeöffnungen durch speziell entwickelte Fensterelemente geschützt.

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Technisch und ästhetisch problematische Betoneinbauten der letzten Instandsetzung wurden entfernt.

Die Erkenntnisse der Archivrecherche, Bauforschung und restauratorischer Grundlagenermittlung wurden zentral im ProDenkmal-Denkmal-Informations-System (DIS) strukturiert nach Gebäudeteilen buw. Thematisch abgelegt und standen während der gesamten Maßnahme für sämtliche Projektbeteiligten zur Verfügung.

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Erlebnisdidaktische Erschließung

Die Besucher werden mit einem neu konzipierten Wegesystem durch die Burganlage geleitet. Während früher viele Wege in Sackgassen endeten, bieten neu angelegte Treppen und Durchgänge einen Rundgang durch die Gebäude und Außenanlagen.

Sämtliche neuen Einbauten wurden filigran und zurückhaltend aus Metall gefertigt.

Den Höhepunkt bildet die neue Aussichtsplattform, die durch einen Glasboden die Belichtung der Innenräume ermöglicht.

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Eine Ausnahme und somit einen spektakulären Kontrapunkt bildet die neue Aussichtsplattform, deren Form und Brüstung einerseits die Fernsicht dominiert und den historisch unklaren oberen Abschluss des Bergfrieds dokumentiert. Zum anderen zeigen Umfang und Materialität der Gestaltung dem Besucher den früheren Umriss und die Mauerstärke des Mauerwerks. Das Glasauge im Zentrum des Plattformbodens gewährleistet die Belichtung des Treppenhauses. Über die zentrale Treppenspindel wird anfallendes Niederschlagswasser von der Plattform abgeleitet.

 

Von der Verwaltung der staatlichen Schlösser und Gärten, Hessen in Zusammenarbeit mit dem Büro für Bauforschung entwickelte Informationstafeln vermitteln dem Besucher die wesentlichen Informationen zu Bau- und Nutzungsgeschichte.

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Planung Lapidarium

Geborgene Fragmente von renaissancezeitlichen Architekturgliederungselementen aus abgegangenen Gebäudeteilen, aber auch Relikte von Ausstattungsgegenständen (Ofenkacheln, Fußbodenfliesen, usw.) wurden in einem neu konzipierten Lapidarium untergebracht. Die Exponate befinden sich witterungsgeschützt in drei Gewölberäumen und können mit Hilfe von Informationstafeln und moderater Beleuchtung entsprechend betrachtet werden.