Objekt

Aus Anlass der Hochzeit Friedrich August II. mit der Erzherzogin von Österreich Maria Josepha von Habsburg ließ August der Starke 1701 das Dresdner Schloss mit einem repräsentativen barocken Paradeappartement im Westflügel neu herrichten. Im 2. Weltkrieg wurde das Residenzschloß größtenteils zerstört und seit den 1980er Jahren wiederaufgebaut. Das heutige Schloss ist eine freie

Nachschöpfung verschiedener Bauphasen und -stile, das Erscheinungsbild des Paradeappartements wurde dem Augusteischen Zeitalter nachempfunden. Die Möbel des Paradeappartements sind jedoch Barock-Originale: Sie wurden im 2. Weltkrieg in Depots zwischengelagert und so vor der Zerstörung gerettet.

Projekt

Die Paraderäume August des Starken im Residenzschloss Dresden werden derzeit rekonstruiert und wurden anlässlich der 300-Jahr-Feier ihrer Entstehung bereits im Sommer 2019 teileröffnet. In diesem Rahmen wird auch die historische Ausstattung aus der Zeit zwischen 1719 und 1763 bearbeitet. Sie besteht aus hochkarätigen Arbeiten, darunter auch Boullemarketerien, aus dem späten 17. Jh. und 18. Jh. aus der Hand von zum Großteil namentlich bekannten Ebenisten. Den bislang zum Bestand des Kunstgewerbemuseums zählenden Möbeln kommt als originale Zeitzeugen heute eine besondere Bedeutung zu.

Bauherr

Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kunstgewerbemuseum

Projektzeitraum

2018 - 2021

Material

Gefasste Möbel – Silbermöbel – Boulle-Möbel – Tabourets (Holz – Edelmetall – Textil/Polster)

Restaurierung Ausstellungsstücke

Ziel der Maßnahme war die Konservierung und Restaurierung von insgesamt 45 Ausstattungsstücken folgender Objektgruppen: A: Gefasste Möbel (9 Stk), B: Boulle-Möbel (19 Stk), C: Tabourets (8 Stk), D: Silbermöbel (9 Stk).

Das in enger Zusammenarbeit zwischen AG, Gesamtprojektleitung und den jeweiligen Fachplanern erarbeitete Restaurierungskonzept stellte die zurückhaltende Ergänzung des Originals in den Vordergrund und legte besonderen Wert auf die Präsentation der materialspezifischen Zusammenhänge wie z.B. dem Farbwechselspiel/Kontrast zwischen dunklen Fonds und hellen Einlagen, dem harmonischen Zusammenspiel von Beschlägen/Metallteilen der Marketerie, die differenzierende Wirkung der Gravuren oder die Feinheit der Marketerieeinlagen und die handwerkliche Virtuosität der Ausführung.