Domberg, Freising
Weiterentwicklung und Neugestaltung
Objekt
Der Domberg zu Freising ist eine nördlich der Isar gelegene, knapp 30 Meter hohe Erhebung, die ein weithin sichtbares Wahrzeichen darstellt. Den Mittelpunkt bildet der Freisinger Dom (St. Maria und St. Korbinian), den westlichen Abschluss die ehemalige Fürstbischöfliche Residenz, jetzt Kardinal-Döpfner-Haus. Als eines der ältesten historischen Herrschaftszentren Altbayerns ist die Anlage ein Spiegel der Geschichte. Die erste gesicherte archäologische Quelle belegt eine befestigte Höhensiedlung der älteren Bronzezeit. Hier stand einst die Herzogsburg der Agilolfinger, bis 1803 war der Berg Sitz der geistlichen und weltlichen Regierung des Bistums und Hochstifts Freising. Die aus den verschiedensten Epochen stammenden Bauwerke auf dem Domberg sind von höchstem geschichtlichem und kunsthistorischem Rang.
Projekt
Die Erzdiözese München und Freising, vertreten durch das Erzbischöfliche Ordinariat München (EOM) plant die Weiterentwicklung und Neugestaltung des Dombergs. Das Ensemble soll in den kommenden Jahren für neue Nutzungen revitalisiert bzw. für bestehende Nutzungen optimiert werden. Ziel der Phase 1 war es, mit Hilfe der denkmalpflegerischen Leitlinien auf der einen Seite die wertvolle Substanz zu erfassen und zu schützen sowie auf der anderen Seite Freiräume für notwendige Veränderungen aufzuzeigen. ProDenkmal erarbeitete in engem Kontakt mit Architekten und Fachplanern ein umfassendes Denkmalpflegerisches Leitbild und zeigte mögliche Freiräume zur Umgestaltung auf. Die Phase 2 umfasst die Restaurierungsplanung einzelner Gebäude.
Bauherr
Erzbischöfliches Ordinariat München
Projektzeitraum
seit 2015
Leitbild Denkmalpflege Domberg
Für mehrere denkmalgeschützte Hauptgebäude des Dombergs wurden nach Erfassung der denkmalpflegerisch relevanten Substanz und Bauforschung, restauratorische Untersuchungen und Laboranalysen, Raumbücher und Bauphasenplänen erstellt. Die daraus resultierenden denkmalpflegerischen Leitbilder berücksichtigen nicht nur historische Substanz, sondern auch die modernen Anforderungen an Besucherinfrastruktur, Büro-, Verwaltungs- und Wohnnutzungen sowie museale Nutzungen inkl. der Schwerpunkte Barrierefreiheit in Hanglage und Brandschutz.
Restaurierungsplanung Gebäude Domberg 7, 21, 38/40
Seit 2018 erfolgen für mehrere Hauptgebäude die restauratorischen Planungen als Zuarbeit für die Instandsetzung. So wurde im barocken Wohngebäude Domberg 7 anhand von Fassungsuntersuchungen und Tests ein Restaurierungskonzept für die Fassaden und Innenräume erarbeitet. Für die hohe Feuchteproblematik im Untergeschoss und an der Fassade konnte eine denkmalgerechte Vorgehensweise zur Sanierung entwickelt werden. In den Innenräumen erhalten die historischen Putze und Stuckprofile nach ihrer Konservierung und Ergänzung wieder helle Kalkanstriche während die barocke in situ restaurierte Treppenanlage mit einer hellgrauen Ölfarbe nach historischem Befund gefasst wird. In den ehemaligen Kapellenräumen der Tordurchfahrt werden die barocken Wandmalereien zur Präsentation freigelegt.