Kirche St. Leonhard, FRankfurt a.M.
Restaurierung Raumschale
Objekt
Die Leonhardskirche ist durch ihren umfangreich und gut erhaltenen romanischen und gotischen Bestand eines der bedeutendsten mittelalterlichen Denkmale Frankfurts.
Bei dem Objekt handelt sich um eine ehemalige dreischiffige spätromanische Basilika mit Ursprüngen um 1219, welche 1425-1435 einen erweiterten gotischen Chor erhielt. 1500-1520 wurde die Basilika umfangreich zur fünfschiffigen, spätgotischen Hallenkirche umgebaut. Durch die noch Anfang des 16. Jahrhunderts angebauten Kapellenbauten, wie die Leonhardskapelle und das Salvatorchörlein, erhielt die Kirche ihr individuelles und typisches Erscheinungsbild.
Projekt
Bearbeitungsgegenstand war die Instandsetzung der Raumschale sowie der steinernen und hölzernen Ausstattung. Bearbeitet wurden 14 Vergabeeinheiten, welche die Putz- und Natursteinrestaurierung, sowie die Restaurierung der Wandmalereien und der Ausstattungsgegenstände (Altäre, Skulpturen) umfassten.
Bauherr
Stadt Frankfurt a.M. - Hochbauamt
Projektzeitraum
2013 - 2020
Material
Naturstein - Putz - Fassung - Wandmalerei - Metall - Holz - TGA-Integration
Objektplanung Raumschale
Die Raumschale aus Naturstein, Putzflächen, Wandmalereien und wandgebundene Ausstattungsgegenstände, wie romanische Portal und Epitaphien, waren Gegenstand der Planung und Instandsetzung. Gleichzeitig wurden Maßnahmen zur Verbesserung der globalen und lokalen Standsicherheit in die Planung integriert, wie auch die denkmalgerechte Modernisierung der technischen Gebäudeausstattung.
mehr lesenIm frühen 19. Jht. wurde der Fußboden zum Schutz vor Hochwasser um 85 cm erhöht. Im Zuge der aktuellen Baumaßnahme wieder auf das gotische Niveau reduziert, so dass der Kirchenraum in seiner ursprünglichen Form und Wahrnehmung wiederhergestellt wurde. In diesem Zusammenhang stellte sich die Frage nach der farbigen Raumgestaltung. Neben der vorhandenen neugotischen Fassung konnten durch Befunduntersuchungen sowohl das spätgotische wie auch das barocke Farbprogramm nachgewiesen werden. Nach Anlegen einer umfangreichen Musterachse über zwei Geschosse entschieden sich die Projektbeteiligten für die Rekonstruktion der spätgotischen Raumgestaltung. Sämtliche relevanten Gebäude- / Raumteile wurden vor der Ausführung zeichnerisch visualisiert und im Detail abgestimmt.
Restaurierungsplanung Altäre und Ausstattung
Die gesamten Ausstattungsgegenstände wurden im Vorfeld der Absenkung des Bodenniveaus in einem Depot ausgelagert.
Vor dem Wiedereinbau wurden sie in den Werkstätten von Fachrestauratoren konserviert und restauriert, bevor sie angepasst an die Höhe des historischen Raumbodens positioniert und mit weitgehend reversibler Befestigungstechnik wiederangebracht werden konnten.